Gezielte Fortbildung für bessere Qualität

Brüssel, August 2018 — Weiterbildung bleibt für Konferenzdolmetscher auch nach ihrem Hochschulabschluss ständiger Begleiter. In diesem Sommer ging es hierfür in das rund zwei Stunden entfernte Brüssel.

Konferenzdolmetscher durchlaufen während ihrer universitären Ausbildung ein intensives Trainingsprogramm, um die Techniken des Simultan- und Konsekutivdolmetschens zu erwerben und zu verinnerlichen. Sie erwerben dabei Strategien, die ihnen dabei helfen, die komplexe kognitive Aufgabe des Dolmetschens zu bewältigen und dem Zuhörer eine getreue Übertragung des Originals in der jeweiligen Zielsprache zu liefern.

In aller Regel folgt einem grundständigen fach- oder sprachbezogenen Studium ein zweijähriges Masterstudium. Hierfür werden bereits gute Sprachkenntnisse auf dem Nivea C1 vorausgesetzt, denn im Studium geht es nicht mehr um den Spracherwerb, sondern um die Dolmetschkompetenz.

Um diese Kompetenz langfristig weiterzuentwickeln und zu perfektionieren, habe ich in der vergangenen Woche an einer fabelhaften Fortbildung in Brüssel teilgenommen: Der WISE Interpreting Workshop hat es uns Teilnehmern – qualifizierten Konferenzdolmetschern aus ganz Europa – ermöglicht, intensiv an unseren Techniken und Strategien zu arbeiten. Während dieses Workshops von und für professionelle Dolmetscher erhielten und gaben wir wertvolles Feedback aus der Praxis für die Praxis. In dieser Woche kamen insgesamt mehrere Jahrzehnte Dolmetscherfahrung zusammen. Vor diesem Hintergrund konnten wir eigene Ansätze hinterfragen und optimieren und zum Teil völlig neue Strategien ausprobieren. Über diese reflektierte Auseinandersetzung mit den eigenen Fertigkeiten und Ansätzen können sie kontinuierlich weiterentwickelt werden. So stellte dieser Workshop nicht nur eine tolle Erfahrung, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Qualitätssicherung dar.